Kunstwerk von Super Sparks
photo courtesy of Art Collection Schlichtner and artists @ Bildrecht Wien 2022
Verena Kandler / Preise den Preis, Gert Resinger / Google, freakygreenfish / holy algorithm, Anna Pelz / Super Tree, Martin Krammer / Triptychon
2022
Verena Kandler / Max Kretschmann (Assistenz): „Preiset den Preis“ (2022)
Plastikverpackungscollage auf Pappmaché-Figur, circa 70 x 60 x 40 cm.
Die Skulptur „Preiset den Preis“ ist eine kritische Auseinandersetzung mit den Prinzipien des Kunstmarkts. Bildhistorisch ist das Werk an der alttestamentarischen Erzählung des Goldenen Kalbes orientiert. In Analogie zum Volk Mose, dass sich seinen Gott in eine selbstgewählte Form goss, wird hier der Akt der Bepreisung von Kunst als arbiträr entlarvt. Die Oberfläche der Kalbskulptur kontrastiert den goldenen, glitzernden Tand von Verpackungswaren mit collagierten Prospektausschnitten für Billigfleisch. Damit nimmt Verena Kandler Bezug auf paradoxe Wertvorstellungen im Kunstbetrieb: Während etablierte und hochgeschätzte Kunst oft als „sündhaft“ teure Luxusware wahrgenommen wird, scheinen die Erwartungen von weniger arrivierten Kunstschaffenden zu verlangen, dass sie ihre Werke verramschen oder für einen Hungerlohn arbeiten. Die neoarchäologische Arbeitsweise Verena Kandlers bezieht sich durch die Verwendung von Fundstücken und Verpackungen immer auf die jüngeren kulturellen Spuren der Menschheit und setzt diese in einen größeren Kontext.
Um die arbiträren Wertzuschreibungen von Kunst zu verdeutlichen, wird sich der Preis des goldenen Kalbs „Preiset den Preis“ am tagesaktuellen Marktwert von Gold orientieren, der ähnlich wie die Kunst kaum einen funktionalen Wert aufweist und somit rein symbolisch wirkt. Der Preis berechnet sich aus der Potenz des Wertes von einem Gramm Gold in Euro.
Heutiger Preis des Kunstwerks am 10.12.2022: 54,85€ x 54,85€ = 3.008,52€